Was versteht man unter Reittherapie

Die Hippopädagogik ist ein bewegungsorientierter Ansatz angelehnt an die Psychomotorik , der seit Jahrzehnten erfolgreich in der Reittherapie und Reitpädagogik angewendet wird.


Reittherapeut und Reittherapeutin sind keine geschützten Brufsbezeichnungen. Alle angebotenen Ausbildungsgänge sind Zusatzausbildungen oder Weiterbildungen pädagogischer und/oder therapeutischer Grundberufe.

Tiergestützte Therapie Ausbildung

Nachfolgend verschiedene Begriffserklärungen im Bereich Therapeutisches Reiten:

Therapeutisches Reiten ist ein Oberbegriff, der sich in die drei Fachbereiche Medizin, Pädagogik und Sport unterteilen läßt.
Die Hippotherapie entspricht der medizinischen Anwendung des Pferdes im Sinne einer besonderen krankengymnastischen Behandlungsmaßnahme, die ärztlich verordnet und überwacht wird. Dabei werden bei bestimmten Erkrankungen und Schädigungen des Zentralnervensystems sowie des Stütz- und Bewegungsapparates, Effekte und Wirkungen erzielt, die mit herkömmlichen krankengymnastischen Behandlungensmethoden nicht erreicht werden können. Die in der Hippotherapie fast ausschließlich benutzte Gangart des Pferdes ist der Schritt, der durch seinen dreidimensionalen Schwingungsrhythmus dem Bewegungsmuster des Menschen beim Gehen sehr ähnlich ist.
Das Heilpädagogische Reiten ist eine Maßnahme, die zunehmend in der Pädagogik, in der Psychotherapie und in bestimmten Bereichen der Psychiatrie Eingang gefunden hat. Sie ist geeignet zur Einleitung und Unterstützung positiver Verhaltensänderungen bei verhaltensauffälligen, lernbehinderten und geistig behinderten Kindern und Jugendlichen. Der primäre Ansatz der Methode ist der Aufbau einer stabilen Beziehung zum Pferd. Dieser Kontakt ist, im Gegensatz zu jeder menschlichen Beziehung, nonverbal. Inhaltlich wird dabei meistens die traditionelle Nutzung des Pferdes (Englische Reitweise) eingesetzt.
Das Heilpädagogische Voltigieren wird bei den gleichen Zielgruppen angewendet wie das Heilpädagogische Reiten. Jedoch liegen hier Inhalte aus dem sportlichen Voltigieren zugrunde.
Behindertenreiten (Reiten als Sport für Behinderte) beinhaltet mittlerweile nicht nur das Reiten, sondern auch das Fahren und will Menschen mit Behinderungen an den Freizeit-, Breiten- und Leistungssport heranführen.

Ein neuerer Bereich des Therapeutischen Reitens ist die Ergotherapeutische Behandlung mit dem Pferd. Oberste Zielsetzung in der Ergotherapie ist, Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder davon bedroht sind in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu unterstützen. Der Mensch soll in seinem Alltag handlungsfähig werden, am gesellschaftlichen Leben teilhaben können und seine Lebensqualität soll verbessert werden. Das Medium Pferd soll die Zielsetzung der ergotherapeutischen Behandlung unterstützten.

 

Von Kurt Schley wurde im Bereich der Psychotherapie bzw. der Soziotherapie als Ergänzungsmethode die experientielle Reittherapie entwickelt. Dieses Therapiekonzept kennzeichnet sich durch die Synthese von Psychotherapie, Körperarbeit, Heilpädagogik und Arbeit mit dem Pferd. Dabei ist das Therapieverfahren experientiell, das bedeutet erlebnisorientiert ausgerichtet. Es eignet sich besonders als therapeutisches Verfahren für Klienten mit Störungen im Bereich der sozialen Kontaktaufnahme und mit Identitätsproblemen.

 

Innerhalb der Tiergestützten Therapie, die als alternativmedizinisches Behandlungsverfahren zur Heilung oder zumindest Linderung der Symptome bei psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen und Behinderungen bezeichnet werden kann, werden unterschiedliche Tiere eingesetzt, schwerpunktmäßig Pferde und Hunde, teilweise jedoch auch Lamas, Katzen, Kaninchen und sogar Delphine. Immer öfter werden auch Formen von Tiergestützer Therapie innerhalb sozialtherapeutischer Maßnahmen angewendet.